Eine historische Hofreite in der Dorfmitte von Glattbach wurde vom privaten Wohnhaus zu CRUX - einer zeitgenössischen Interpretation von Kaffeehaus und Weinstube.
Der Bestandsbau bestand aus einem Fachwerkhaus und einer durch einen Garten verbundenen separaten Natursteinscheune aus dem 17. Jahrhundert. Der neu geschaffene Eingangspavillon bildet einen transitorischen Raum, sowohl zwischen den beiden Baukörpern als auch zwischen Straßenraum und Garten. Durch seine überwiegend gläsernen Außenwände besteht eine optische Verbindung zum Garten und die Natursteinwand der Scheune bleibt erlebbar. Wie ein Wintergarten erweitert er den Gastraum und kann durch Flügeltüren großflächig zur Terrasse geöffnet werden.
Die äußere Hülle aus Kupferblech wird in einer Wandscheibe am Eingang als rautenförmige Schindeln ausgebildet und wird so zu einem warmen Kontrast zum Bestand.
Die Räume des Fachwerkhauses sind auf verschiedenen Niveaus und bilden eine Folge unterschiedlicher Szenarien. Der erste lichtdurchflutete Raum grenzt an den verwunschenen „Hortus Conclusus“ Garten mit Außensitzbereich rund um einen offenen Kamin. Er wird als Kaffeehaus genutzt und ist ein helles, freundliches „Tag“ Szenario in gebrochenen Weißtönen von Wand und Möblierung.
Der zweite Raum ist etwas kleiner und dunkler und bildet ein „Abend“ Szenario für die Weinstube. Das dunkle Eichenholz der alten Deckenbalken und das rurale Interior mit Holzbänken und gemütlichen Sitznischen kontrastiert mit Leinen, lehmgrau und moosgrün gekalkten Wänden.
Beide Räume sind mit kachelverkleideten Wandelementen, die sowohl narrativ-dekorative als funktionale Akzente setzten, ausgestattet. Die speziell angefertigten Kacheln bilden abstrahierte Kaffee-Untertassen sowie gewölbte Weinflaschenböden.
Das Interior Design referenziert auf den Genius Loci Glattbachs als Künstlerdorf und früherem Standort von Weinanbau, Webereien und Steingutproduktion.